Es ist wieder soweit: Die Zeit des Jahres, in der alle um uns herum sich langsam auf die Feiertage einstellen und das Tempo ein wenig zurückschrauben. Auf die Meisten wartet der wohl verdiente Urlaub und gedanklich sind viele bereits jetzt dort angekommen. Für viele Freelancer läuft allerdings gerade jetzt die heiße Phase und es gibt haufenweise Arbeit, die noch erledigt werden will. Und während sich das Jahr dem Ende zuneigt, stellst du dir vielleicht die Frage „Wie liefs dieses Jahr eigentlich für mich?“. Dieser Beitrag ist ein Plädoyer für das Innehalten und Reflektieren der letzten 12 Monate. Denn bevor du dich versiehst hat das nächste Jahr bereits begonnen. Starte deinen „Freelancer Jahresrückblick“.
Dein Alltag als Freelancer
Wie sieht ein durchschnittlicher Tag für dich aus? Nimm dir ruhig ein paar Minuten und gehe gedanklich deinen Tagesablauf durch.
- Wann beginnst du mit der Arbeit?
- Wann schreibst du die ersten E-Mails?
- Wann legst du die Arbeit beiseite?
- Bist du zufrieden mit deinem Alltag oder hättest du gerne mehr Zeit für andere Dinge?
- Fehlt dir etwas?
So banal diese Fragen auf dich wirken mögen – Im „Flow“ des Alltags stellen wir uns diese Fragen nur sehr selten. Wenn wir unseren Verstand aktiv damit konfrontieren ergibt sich schnell ein klares Bild. Nur wenn wir Probleme erkennen, können wir auch nach Lösungen dafür suchen.
Tipp: Erfasse deine Arbeitszeiten um ein Gefühl dafür zu bekommen, wofür du die meiste Zeit aufbringst. So erkennst du Optimierungspotentiale einfacher und weißt was du geschafft hast.
Was möchtest du in deinem Alltag ändern? – Kurzfristige Ziele
Nimm dir einen Zettel und halte alles fest was dir in den Sinn kommt. Deine Liste könnte z. B. so aussehen:
- Mehr trinken
- Früher aufstehen
- Emails nur 3x am Tag checken
- Ab 19 Uhr keine Arbeit mehr
An diesem Punkt geht es nicht darum präzise zu werden, sondern nur Ideen zum sammeln. Danach kannst du dir die wichtigsten Punkte nehmen und diese präzisieren. Je präziser du mit deinen Zielen bist, desto eher erreichst du sie auch.
Aus „Mehr trinken“ könnte z.B. werden: „3 Liter Wasser am Tag trinken“.
Dabei kannst du dir auch direkt Gedanken über die Umsetzung deiner Ziele machen.
Die fertige Liste hängst du dir, in Sichtweite, an deinen Arbeitsplatz.
Die Macht der Gewohnheit
Was anfangs vielleicht noch ungewohnt und anstrengend erscheinen mag, wird nach wenigen Wochen zu einer Gewohnheit. Das bedeutet, es läuft wie ein Protokoll im Unterbewusstsein und du musst dich nicht aktiv daran erinnern. Ein gutes Beispiel dafür ist das Zähne putzen. Es ist ein fester Bestandteil deines Alltags und du musst dich nicht daran erinnern.
Deine Auftragslage
Ein wichtiger Indikator für den Erfolg deines Jahres, ist deine Auslastung. Wie viel Prozent, deiner verfügbaren Arbeitszeit, hast du tatsächlich abrechnen können? Wenn du deine Zeiten nicht erfasst hast, kannst du diese grob schätzen. Von dieser Rechnung ausgenommen sind Zeiten, die du für administrative Zwecke verwendest (Buchhaltung, Planung, Kalkulation etc.). Wenn dieser Wert nicht ungefähr bei 100% Prozent liegt, gibt es für dich Luft nach oben.
Neue Kunden gewinnen
In unserem Artikel 3 effektive Wege zu deinem nächsten Kunden haben wir bereits darüber geschrieben – Kundenakquise ist, gerade in der Anfangszeit, dein ständiger Begleiter. Wir sprechen dazu immer wieder mit Experten und anderen Freelancern und es gilt „Viele Wege führen nach Rom“. Mehr Tipps und Anregungen findest du auch bei uns im Freelancer Podcast.
Bestandskunden überprüfen
Wenn deine Auftragslage gut ist, kannst du deine Bestandskunden überprüfen und schauen, ob es dort Optimierungsbedarf gibt. Stelle dir für jeden Kunden die folgenden Fragen:
Wird mein regulärer Stundensatz gezahlt oder wird der Preis gedrückt?
Wird fristgerecht gezahlt?
Gestaltet sich die Kundenkommunikation unkompliziert und effizient?
Macht mir die Arbeit mit diesem Kunden auch Spaß?
Danach kannst du überprüfen, ob du zukünftig mit diesem Kunden zusammenarbeiten möchtest oder nicht. Entscheidend für dieses Vorgehen ist natürlich die entsprechende Auftragslage.
Dein Stundensatz
Freelancer sollten sich jedes Jahr die Frage stellen „Ist mein Stundensatz noch angemessen?“. Jedes Jahr lernst du vieles dazu und deine Lebensumstände ändern sich eventuell. Wir haben kürzlich einen Artikel dazu geschrieben, wie du deinen Stundensatz berechnen kannst. Mit dabei ist auch ein Stundensatz-Rechner der dir die Rechnerei abnimmt.
Langfristige Ziele
Was möchtest du im neuen Jahr erreichen? Hier geht es jetzt weniger um Alltags-Dinge sondern um Meilensteine, die du in deiner erreichen möchtest. Ein paar Beispiele:
- Umsatzziel – Was möchtest du im neuen Jahr finanziell umsetzen?
- Wissensziel – Was möchtest du im neuen Jahr lernen?
- Netzwerkziel – Wie viele relevante Kontakte möchtest du knüpfen?
Diese Ziele lassen sich in einem Jahr sehr gut auswerten und überprüfen. Wichtig ist, dass du sie dir sichtbar platzierst, um sie nicht aus den Augen zu verlieren.
Schlusswort
Nutze die Feiertage um einfach mal inne zu halten und dir Gedanken über deine aktuelle Situation zu machen. Gewisse Dinge sieht man erst, wenn man mal zur Ruhe kommt und Gedanken zulässt. Mit deinem persönlichen Jahresrückblick werden dir vielleicht Dinge klar, die du vorher nie bewusst wahrgenommen hast. Wir wünschen dir erholsame Feiertage und einen guten Start in dein neues Jahr. Wir bei Goodlance haben einiges vor um dir dein Freelancer-Leben zu versüßen und dir mehr Zeit für das Wesentliche zu geben.